Fernseher, Computer, Tablet und Smartphone sind spätestens seit der Corona-Pandemie selbstverständliche Bestandteile des Alltags von Kindern und Jugendlichen und damit auch Free- und Pay-TV, Internet, Online-Games, Videospiele, Social Media und Streaming-Dienste. Was nicht zwangsläufig eine schlechte Entwicklung ist, solange auf die Medienkompetenz, Nutzungsdauer und Inhalte geachtet wird.

Medienkompetenz – kontinuierlich, Schritt für Schritt

Im Internetzeitalter ist Medienkompetenz weitaus mehr als lediglich die Fähigkeit die Medien einzuschalten und zu bedienen, sie beschreibt vielmehr den selbständigen, verantwortungsvollen, sicheren und kritischen Umgang mit den Medien und deren Inhalten. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder von Anfang an bei der Mediennutzung begleiten und dabei stets das Alter und den Entwicklungsstand des Kindes im Auge behalten. Denn gerade der Umgang mit Medien ist ein Lernprozess, der in den Alltag integriert werden sollte, damit sich dieser Schritt für Schritt entwickeln kann. Ziel ist es, dass der Nachwuchs die Medien versteht, lernt mit ihnen umzugehen und sie sicher anzuwenden. Dazu zählt beispielsweise die kritische Prüfung von Informationen, der vorsichtige Umgang mit persönlichen Daten, das Beachten von Kommunikationsregeln (Netiquette) sowie das Wissen um die Gefahren (Datenschutz, Persönlichkeitsrechte wie beispielsweise die Abbildung anderer Personen auf Fotos, Sicherheit). 

Co-Learning – Interesse zeigen, Kompetenz ausbauen

In Bezug auf digitale Medien sorgen sich viele Erziehende um die Sicherheit ihrer Kinder. Über Risiken sprechen und aufklären kann aber nur, wer sich selbst mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Daher sollten Eltern Interesse an den neuen Medien zeigen, vor allem an den Inhalten und Formaten, die für den Nachwuchs besonders interessant sind. Auf diese Art und Weise kann der Aufbau der Medienkompetenz auf beiden Seiten gefördert und ein gewisses Maß an Überblick über die Mediennutzung der Kinder behalten werden.

Sicherheitseinstellungen und persönliche Daten in der digitalen Welt

Für einen möglichst sicheren und altersgerechten Umgang der Kinder mit den digitalen Medien sollten am PC, Laptop, Smartphone und Tablet bereits im Vorfeld einige altersgerechte Einstellungen vorgenommen werden, gerade wenn die Jüngsten das Equipment mitnutzen.

Dazu zählen unter anderem:

  • Eigenes Benutzerkonto für den Nachwuchs anlegen (alters- und bedarfsgerecht angepasst)
  • Zugriffsrechte individuell über den Browser und das Betriebssystem einstellen
  • Schutzprogramme für den Internetbrowser einrichten 
  • Geräteeigene Sicherheitseinstellungen aktivieren
  • Jugendschutz-App installieren
  • Adblocker installieren
  • Programmsperren festlegen
  • W-LAN Nutzungszeiten einstellen
  • Filtersoftware und Jugendschutzprogramme installieren
  • Hinterlegte Zahlungsinformationen löschen (Smartphone)
  • Bei Kleinkindern den Kindermodus am Smartphone aktivieren
  • Bei Kleinkindern die Internetfunktion ausschalten und lediglich Apps für Kinder nutzen, die auch offline verwendet werden können.

Bislang gibt es keine geräteübergreifenden Filter- und Jugendschutzprogramme, die gleichzeitig auf TV, Computern, Spielkonsolen, Smartphones und Tablets funktionieren. Je nach Gerät müssen daher oftmals unterschiedliche Einstellungen vorgenommen und Programme genutzt werden. So ist es trotz aller Vorkehrungen schwierig die Mediennutzung zu kontrollieren, da Sicherheitseinstellungen und Filter die elterliche Fürsorge lediglich unterstützen können. Daher ist es ebenso wichtig mit dem Nachwuchs auch über die Gefahren im Internet zu sprechen, denn das Wissen darum ist eine wichtige Voraussetzung für eine sichere und verantwortungsvolle Internetnutzung. Damit der Umgang mit persönlichen und fremden Daten nicht unachtsam erfolgt, ist eine altersgerechte Aufklärung zum Thema Datenschutz und Persönlichkeitsrechte unerlässlich. Denn Kinder und Jugendliche unterschätzen häufig die Risiken und Gefahren, die ein allzu freimütiger Umgang mit persönlichen Daten, Bildern und Informationen mit sich bringen kann. Erziehende sollten daher von Anfang an exemplarisch erklären was beispielsweise Daten sind, wie sie erhoben werden, was sie über eine Person verraten können, für welche Zwecke sie genutzt werden und wo der Unterschied zwischen öffentlich und privat liegt. 

Generell gilt es dem Nachwuchs zu vermitteln, dass im Internet veröffentlichte Daten kaum zu kontrollieren sind und man daher so wenig Informationen wie möglich im Netz preisgeben sollte.