Chronisches Fatigue-Syndrom bei Kindern: Diagnostik & Behandlung in München

Myalgische Enzephalomyelitis bzw. das Chronische Fatigue Syndrom (ME/CFS) stellen eine schwerwiegende, oft verkannte Krankheit dar, charakterisiert durch andauernde Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigungen und eine Vielzahl anderer Symptome. Besonders bei Kindern erfordert diese Erkrankung eine sensible und spezialisierte Herangehensweise. In der M1 Privatklinik in München bieten wir mit unseren erfahrenen Ärzten eine umfassende Diagnose und eine auf Langzeit ausgerichtete Behandlung. Wir erkennen die einzigartigen Herausforderungen, die ME/CFS und Long Covid bei Kindern mit sich bringen, und setzen auf individuell abgestimmte Betreuungspläne.

Ursachen von ME/CFS bei Kindern

Die genauen Ursachen von ME/CFS sind nach wie vor Gegenstand intensiver Forschung. Ein Zusammenspiel aus genetischer Disposition, umweltbedingten Faktoren und immunologischen Veränderungen scheinen eine Rolle zu spielen. Insbesondere virale Infektionen wie Epstein-Barr oder SARS-CoV-2 (Auslöser von Long Covid) können als Katalysator für die Entwicklung von ME/CFS dienen.

Immunsystem und Infektionen

Es wird vermutet, dass bei einigen Kindern eine anfängliche Infektion das Immunsystem so verändert, dass es zu einer chronischen Entzündungsreaktion kommt. Dies kann zu den anhaltenden Symptomen von ME/CFS führen.

Genetische Faktoren

Auch genetische Prädispositionen könnten eine Rolle spielen. Kinder mit einer Familienanamnese von ME/CFS oder verwandten Erkrankungen könnten ein höheres Risiko für die Entwicklung der Krankheit haben.

Umwelt- und psychosoziale Faktoren

Ebenso tragen Umweltfaktoren und Stress zum Krankheitsbild bei. Schulschwierigkeiten, familiärer Stress oder andere psychosoziale Belastungen können die Symptome verschlimmern.

In der M1 Privatklinik achten wir darauf, all diese Aspekte bei der Anamnese unserer jungen Patienten zu berücksichtigen.

Symptome von ME/CFS bei Kindern

Das Hauptmerkmal von ME/CFS ist eine tiefgreifende, anhaltende Erschöpfung, die sich auch nach Ruhe nicht verbessert. Diese Erschöpfung wird häufig nach physischen oder kognitiven Anstrengungen schlimmer. Dabei können sich die Symptome des Chronischen Fatigue-Syndrom auf vielfältige Weise und auf verschiedenen Ebenen manifestieren.

Körperliche Symptome

Zu den körperlichen Symptomen zählen Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen. Kinder können über eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher Betätigung berichten, was für ME/CFS charakteristisch ist.

Kognitive Symptome

Kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme treten ebenfalls häufig auf. Diese können sich in der schulischen Leistung und im Alltag des Kindes bemerkbar machen.

Emotionale Symptome

Darüber hinaus können emotionale Symptome wie Reizbarkeit, Depressionen und Ängste auftreten, was die Komplexität der Erkrankung weiter erhöht.

 

Diese vielfältigen Symptome erfordern eine umfassende diagnostische Herangehensweise, die wir in der M1 Privatklinik verfolgen. Oftmals sind die Symptome diffus und nur schwer zu fassen. Familien werden deshalb häufig von Facharzt zu Facharzt geschickt, ohne, dass sich eine eindeutige Diagnose ergibt. Bei M1 haben wir einen ganzheitlichen Blick auf die Beschwerden Ihres Kindes.

Gut zu wissen: Etwa 0,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind von ME/CFS betroffen. Am häufigsten tritt die Erkrankungen zwischen dem 10. und 19. Lebensjahr auf.

Diagnosemöglichkeiten bei ME/CFS

Die Diagnose von ME/CFS kann eine Herausforderung sein, da es keinen spezifischen Test für die Krankheit gibt. Stattdessen basiert die Diagnose auf einer gründlichen Bewertung der Symptome und dem Ausschluss anderer möglicher Ursachen.

Anamnese und Symptombewertung

Eine ausführliche Anamnese, bei der sowohl die medizinische Vorgeschichte des Kindes als auch die Familienanamnese erfasst wird, ist von zentraler Bedeutung. Wir achten dabei auf die Dauer und Art der Symptome und wie diese das tägliche Leben beeinflussen.

Labortests und Ausschlussverfahren

Diverse Labortests helfen dabei, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Dazu gehören Bluttests, um Entzündungen, hormonelle Störungen oder andere mögliche Ursachen zu identifizieren. Dank unseres internen Labors halten wir die Ergebnisse dieser Untersuchungen rasch in Händen und könne weitere Schritte planen.

Interdisziplinärer Ansatz

Bei uns sind viele verschiedene Fachärzte und Kinderärzte unter einem Dach versammelt. Das ermöglicht uns die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die bei Myalgischer Enzephalomyelitis bzw. dem Chronischen Fatigue-Syndrom häufig notwendig ist.

Bei der Diagnosestellung arbeiten wir mit den so genannten Kanada-Kriterien. Diese ermöglichen eine einheitliche Beurteilung und Einordnung der Beschwerden. Wichtig ist dabei zu wissen, dass CFS bzw. ME nicht anhand von Bluttest oder ähnlichen Untersuchungen diagnostiziert werden kann. Ein umfangreiches persönliches Gespräch mit unseren Ärzten ist wichtig, um die Beschwerden abzuklären.

Unterschiede zwischen CFS & Long Covid

Long Covid und ME/CFS ähneln sich auf den ersten Blick stark. Von Long Covid sprechen wir, wenn Beschwerden nach der ausgestandenen akuten Erkrankung weitere 12 Wochen bestehen. Ab 12 Wochen wird meist von Post Covid gesprochen. Das Leitsymptom bei ME/CFS ist die starke Erschöpfung nach körperlicher oder geistiger Anstrengung. Diese Erschöpfung kann bis zu 48 Stunden anhalten. Auch ME/CFS tritt in vielen Fällen nach einer Infektion auf.

Dabei gibt es jedoch verschiedene Symptome, die typischerweise bei Long bzw. Post Covid auftreten, hingegen nicht bei ME/CFS. Dazu zählen allen voran der Verlust von Geschmack- und Geruchssinn und Hautausschläge. Bei ME/CFS klagen Patienten häufiger über eine Verschlimmerung der Beschwerden bei bestimmten Licht- oder Geruchsreizen. Auch stellen sich häufiger Kreislaufbeschwerden beim Wechsel in die aufrechte Körperhaltung ein.

Die Gemeinsamkeiten der beiden Erkrankungen überwiegen, dennoch sollten sie nicht gleichgesetzt werden. Die präzise Diagnose ist hierbei wichtig, um der Ursache auf den Grund zu gehen und einen entsprechenden Therapieplan zu erstellen.

Therapieansätze bei ME/CFS

Die Behandlung von ME/CFS erfordert einen maßgeschneiderten, multidisziplinären Ansatz, da kein universelles Behandlungsschema existiert. Ziel ist es, die Symptome zu lindern und Ihrem Kind einen möglichst normalen Alltag zu ermöglichen. Dabei kommen unterschiedliche Disziplinen der Medizin zum Tragen. Dank der großen Bandbreite an Behandlungsmöglichkeiten in unserer Privatklinik, ermöglichen wir eine umfassende Versorgung Ihres Kindes. 

Symptomatische Behandlung

Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dies kann Medikamente zur Schmerzlinderung, Therapien zur Verbesserung des Schlafes und Techniken zum Energiemanagement umfassen.

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und graduierte Übungsprogramme können hilfreich sein, um Kindern beizubringen, ihre Aktivitäten zu managen und den Umgang mit der Krankheit zu verbessern.

Ernährungs- und Physiotherapie

Eine angepasste Ernährung und physiotherapeutische Übungen können ebenfalls Teil des Behandlungsplans sein, um das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Psychologische Unterstützung

Psychologische Betreuung spielt eine wesentliche Rolle, um den emotionalen Herausforderungen, die mit ME/CFS einhergehen, zu begegnen. Dies ist besonders wichtig, um auch den Familien der betroffenen Kinder Unterstützung und Aufklärung zu bieten.

In der M1 Privatklinik verstehen wir die Komplexität von ME/CFS und engagieren uns dafür, unseren kleinen Patienten und ihren Familien eine umfassende, einfühlsame und effektive Betreuung zu bieten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer Münchner Privatklinik. Unsere Ärzte begleiten Sie und Ihr Kind langfristig mit Rat und Tat.