PÄDIATRISCHE ALLERGOLOGIE

Wir bieten Hilfe bei Überempfindlichkeitsreaktionen, mit denen der Körper auf eigentlich harmlose Umweltstoffe mit Entzündung und Abwehr reagiert. Der Teilbereich Umweltmedizin wird hier immer bedeutsamer. Um die modifizierte Immunantwort des Körpers in ihrer gesamten Komplexität erfassen zu können, bedarf es enger interdisziplinärer Zusammenarbeit der Kinder- und Jugendmediziner.

KRANKHEITSBILDER

Eine allergische Reaktion kann die unterschiedlichsten Beschwerden auslösen, die sich unmittelbar zeigen oder erst zeitlich verzögert äußern. Daher ist es umso wichtiger, die verschiedenen Anzeichen richtig zu deuten. 

Je nach Art und Ausprägung der Allergie können die folgenden Symptome auftreten:

  • Luftnot
  • Brustschmerzen
  • Leistungseinschränkung
  • Heuschnupfen
  • Nasennebenhöhlen und Ohrentzündungen
  • Juckreiz und Hautausschläge
  • atopisches Ekzem (Neurodermitis)
  • Durchfall, Erbrechen,
  • Bauchschmerzen
  • Stuhlgangsunregelmäßigkeiten
  • Beschwerden nach Insektenstichen oder der Einnahme von Nahrungsmitteln und Medikamenten
UNTERSUCHUNGSMETHODEN
  • ausführliche Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte)
  • ausführliche körperliche Untersuchung
  • Blutanalysen
  • Hauttestung (Epicutan oder Prick-testung)
  • Provokationstestung ambulant oder stationär
  • Provokation durch Inhalation von Reizstoffen
  • Messung der Sauerstoffkonzentration
  • Messung des exspiratorischen Stickoxyds
  • Sonographie der Nasennebenhöhlen
  • Endoskopie der Nase
  • Schweißtests
  • Röntgenbilder
THERAPIEMÖGLICHKEITEN

Eine wichtige Therapieform allergischer Erkrankungen ist die Allergenkarenz, also das Meiden des auslösenden Allergens. In diesem Zusammenhang bieten wir beispielsweise bei Hausstaubmilbenallergikern mit Allergietrennbezügen eine willkommene Hilfe.

Während der medikamentösen Behandlung achten wir auf das subtile Zusammenspiel aller beteiligten Organe. Sie erfolgt bei uns häufig in direkter Kooperation zwischen pädiatrischem Allergologen und dem Hals-Nasen-Ohrenarzt und reicht von Antihistaminika (Tropfen, Saft, Tablette) und Leukotrienantagonist (Montelukast) bis hin zu lokal angewandten Sprays, Tropfen und Cremes für Augen, Nase, Lunge und Haut.

Der Präventionsaspekt wird nicht nur durch medikamentöse Therapie gestützt, sondern auch durch die (sublinguale) oder subcutane Immuntherapie SCIT, die sogenannte Hyposensibilisierungsbehandlung.

Bei der spezifischen Immuntherapie wird dem Betroffenen in gut verträglichen Dosen das Allergen angeboten, auf das er eigentlich empfindlich ist. Während der mehrjährigen Behandlung kommt es zu einem langsamen Gewöhnungsprozess, bei dem der Patient das Allergen immer besser verträgt – was bis zum Heilerfolg führen kann. Die Einleitung der SCIT erfolgt in der Regel ambulant, sie kann aber auch teilstationär oder stationär erfolgen, zum Beispiel bei speziellen medizinischen Risiken oder um eine sehr schnelle Wirkung zu erzielen.

Erstmalig ist bei einer Erdnussallergie eine orale Immuntherapie (OIT) zur Desensibilisierung des Immunsystems möglich. Patienten ab dem vierten Lebensjahr bekommen täglich eine kontrollierte minimale Menge an Erdnussproteinpulver. Das Medikament wird, im Rahmen einer erdnussfreien Ernährung, in steigender Dosierung über mehrere Monate hinweg eingenommen. Damit kann ein kontinuierlicher Rückgang der allergischen Symptome erzielt und somit schwere oder lebensbedrohliche Reaktionen (anaphylaktische Schock) vermieden werden.