Wenn Kinder über das Kleinkindalter hinaus regelmäßig einnässen, sorgt dies häufig für Stress und Verunsicherung bei den Eltern und ihren betroffenen Kindern. In vielen Fällen handelt es sich um eine harmlose Entwicklungsverzögerung. Doch manchmal liegt eine funktionelle oder organische Ursache zugrunde. Dies gilt es herauszufinden und gemeinsam mit den Familien zu behandeln.
In unserer kinderurologischen Enuresis-Sprechstunde in München bieten wir eine umfassende Diagnostik und gezielte Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Einnässen sowohl tagsüber als auch nachts an.
Dr. med. Kristina Becker, Spezialistin für Kinderurologie, begleitet betroffene Kinder und ihre Familien auf dem Weg zu einer nachhaltigen und dauerhaften Lösung.
Normalerweise entwickelt sich im 3. bis 6. Lebensjahr zunächst tagsüber, später auch nachts eine stabile Blasenkontrolle (Sauberkeitsentwicklung). Kommt es bei Kindern über 5 Jahren noch zum regelmäßigen, unwillkürlichen Einnässen tagsüber oder nachts, spricht man von Enuresis (Bettnässen) oder funktioneller Harninkontinenz.
Das Kind muss also mindestens 5 Jahre alt sein und über eine Dauer von drei Monaten intermittierend mit einer Häufigkeit von mindestens einmal pro Monat tagsüber und/oder nachts einnässen. Dann unterscheidet man:
Intermittierendes Einnässen während des Schlafens, auch Mittagsschlaf
Intermittierendes Einnässen am Tag
Wenn Kinder tags und nachts einnässen, erhalten sie dementsprechend zwei Diagnosen. Zusätzlich gibt es eine Differenzierung nach dem Verlauf der Problematik:
Das Kind war noch nie für mindestens sechs Monate trocken.
Nach einer trockenen Phase (> 6 Monate) beginnt das Einnässen meist zunächst nachts, dann ggf. auch tagsüber erneut.
Die Unterscheidung ist wichtig, da sie Hinweise auf mögliche Ursachen gibt.
Das Einnässen zählt zu den häufigsten Störungen im Kindesalter. Im Alter von 7 Jahren nässen nach etwa 10% aller Kinder ein, ca. 3% davon tagsüber. Jungen sind zweimal häufiger betroffen als Mädchen. Dabei hat das Einnässen in verschiedenen Altersstufen unterschiedliche Hintergründe und vor allem Auswirkungen:
In diesem Alter ist gelegentliches Einnässen noch völlig normal. Die Blasenkontrolle entwickelt sich individuell unterschiedlich, sodass eine medizinische Abklärung meist nicht erforderlich ist.
Bettnässen bei Schulkindern kann für betroffene Kinder zunehmend zu einer emotionalen Belastung werden. Besonders Übernachtungen bei Freunden oder Klassenfahrten führen oft zu Schamgefühlen. In diesem Alter ist eine genaue Diagnostik ratsam.
Bettnässen bis zur Pubertät kommt seltener vor, hat aber eine starke soziale und psychische Auswirkung. Ein offener Umgang sowie eine gezielte Therapie sind besonders wichtig, um eine Chronifizierung der Störung zu verhindern und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu stärken.
Das Einnässen kann durch organische, genetische, funktionelle oder psychische Faktoren bedingt sein. Die genaue Ursache ist individuell unterschiedlich und wird im Rahmen unserer fachärztlichen Untersuchung abgeklärt. Die häufigen intermittierenden Formen des Einnässens sind überwiegend nicht organisch bedingt, wohingegen die kontinuierlichen Formen des Einnässens, z.B. Harnträufeln, überwiegend organische Ursachen haben.
In vielen Fällen ist die Kontrolle über die Blasenfunktion noch nicht vollständig ausgereift. Die Kinder haben eine besonders tiefe Schlafphase und nehmen den Harndrang nicht wahr. Dabei spielt auch die genetische Prädisposition eine Rolle, denn die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Enuresis nocturna liegt bei 77%, wenn beide Elternteile in ihrer Kindheit betroffen waren. Auch hormonelle Faktoren spielen eine Rolle: Ein Mangel am antidiuretischen Hormon (ADH) kann dazu führen, dass der Körper nachts zu viel Urin produziert und dann die Speicherfunktion der Blase für den Urin nicht ausreicht. Zudem können z.B. Fehlbildungen an den Harnwegen oder der Wirbelsäule, bakterielle Harnwegsinfektionen und Verstopfung ein Einnässen verursachen.
Bei der sehr häufigen Dranginkontinenz verfügen die Kinder durch ein unzureichendes Trinkverhalten über eine zu kleine und überaktive Blase. Es kommt zu starkem Harndrang und ungewolltem Harnabgang. Einnässen tritt auch durch falsche Toilettengewohnheiten auf, beispielsweise wenn Kinder den Toilettengang aus Angst oder Unachtsamkeit mit entsprechenden Einhaltemanövern zu lange hinauszögern (Miktionsaufschub bei Kindern). Dadurch wird der Harndrang unterdrückt, was langfristig die Blasenfunktion beeinträchtigen kann.
Wenn Kinder es nicht schaffen, die Blase regelmäßig und vor allem vollständig zu entleeren (dyskoordinierte Blasenentleerung), verbleibt Restharn in der Blase, was ebenfalls zu unwillkürlichem Einnässen führen kann.
Nicht selten spielt auch die psychische Verfassung des Kindes eine Rolle. Emotionale Belastungen, beispielsweise durch familiäre Veränderungen, Schulstress oder Mobbing, können Einnässen bei Kindern auslösen. Insbesondere bei sekundärer Enuresis ist häufig ein Zusammenhang mit belastenden Erlebnissen festzustellen.
Gut zu wissen:
Kinder mit ADHS oder Autismus-Spektrum Störungen sind häufiger von Enuresis betroffen, da sie oft Schwierigkeiten haben, Körpersignale richtig wahrzunehmen. In diesen Fällen ist oft eine gezielte Begleitung durch Fachärzte bzw. ein Kontinenzzentrum wichtig.
Die Ursachen für das Einnässen können vielfältig sein, daher legen wir großen Wert auf eine umfassende und individuelle Diagnostik. In unserer Klinik bieten wir folgende Untersuchungsmethoden an:
Methode | Inhalt und Zweck |
Anamnese-Gespräch | Wir klären Ausmaß und Form des Einnässens , Trink- und Toilettengewohnheiten, familiäre Veranlagungen sowie eventuelle Vorerkrankungen. |
Körperliche Untersuchung | In entspannter Atmosphäre untersuchen wir u.a. den Urogenitalbereich nach äußeren Fehlbildungen. |
Ultraschalluntersuchung | Hierbei prüfen wir, ob eine organische Ursache im Sinne einer Fehlbildung der Blase oder der Nieren vorliegt, und wir nehmen eine Restharnbestimmung vor. |
Urinuntersuchung | Diese dient der Abklärung von Infektionen oder einem möglichen Zusammenhang mit Diabetes. |
Blutentnahme | Falls nötig führen wir eine Blutentnahme durch, um Hormonwerte oder andere Blutparameter (z.B. Nierenfunktion) zu kontrollieren. |
Harnflussmessung (Uroflow) | Hier erfolgt eine Entleerung der Blase auf unser speziellen „Computertoilette“, um nicht-invasiv die Blasenfunktion beurteilen zu können. |
Gut zu wissen:
Für die kinderurologische Diagnostik ist immer eine gut gefüllte Blase wichtig, deshalb bitte vorher ausreichend trinken und möglichst die Blase nicht unmittelbar vor der Untersuchung entleeren.
Je nach Ursache und Symptomatik stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für das Einnässen zur Verfügung. Auf Basis unserer Untersuchungsergebnisse erstellen wir einen individuellen Therapieplan.
Falls notwendig, können Medikamente eingesetzt werden, z.B.:
Kinderurologin & Kinderchirurgin
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In unserer kinderurologischen Sprechstunde in München gehen wir dem Problem mit viel Einfühlungsvermögen auf den Grund. Der Ablauf beinhaltet:
Fragen zu Trinkgewohnheiten, Toilettengängen, familiärer Vorgeschichte
Abklärung von Diabetes oder neurologischen Erkrankungen
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Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Enuresis. Folgende Maßnahmen können helfen:
Von Enuresis spricht man, wenn ein Kind älter als fünf Jahre ist und mindestens zwei Mal pro Monat über einen Zeitraum von sechs Monaten unkontrolliert einnässt. Bei älteren Kindern und Jugendlichen gilt ein Einnässen mindestens einmal pro Monat als Kriterium für eine Enuresis-Diagnose.
Grundsätzlich ist gelegentliches Einnässen bis zum fünften Lebensjahr noch normal. Falls Ihr Kind jedoch über dieses Alter hinaus regelmäßig einnässt oder es nach einer trockenen Phase von mindestens sechs Monaten erneut zu Einnässen kommt (sekundäre Enuresis), ist eine Abklärung in unserer kinderurologischen Sprechstunde in München sinnvoll.
Die Dauer der Therapie ist individuell und hängt von der Ursache der Enuresis ab. Manche Kinder reagieren bereits innerhalb weniger Wochen auf gezielte Maßnahmen, während andere mehrere Monate oder länger eine Begleitung benötigen. Mit der richtigen Diagnostik und Therapie kann jedoch in den meisten Fällen eine deutliche Besserung erreicht werden.
Nein, Enuresis ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine Symptomatik, die verschiedene Ursachen haben kann. In vielen Fällen handelt es sich um eine normale Entwicklungsverzögerung, die sich mit der Zeit von selbst reguliert. Falls das Problem jedoch länger anhält, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.
Ja, in einigen Fällen können psychische Faktoren eine Rolle spielen. Stress, emotionale Belastungen oder einschneidende Veränderungen im Leben des Kindes (z. B. Schulwechsel, Trennung der Eltern) können das Einnässen auslösen oder verstärken. Dies ist vor allem bei der sekundären Enuresis häufig der Fall. Dennoch sollte immer zuerst eine organische Ursache ausgeschlossen werden.
Ja, bei vielen Kindern wächst sich das Problem mit der Zeit aus. Rund 15 % der betroffenen Kinder werden pro Jahr von selbst trocken, ohne dass eine gezielte Therapie erforderlich ist. Falls das Einnässen jedoch über einen längeren Zeitraum anhält oder mit anderen Beschwerden einhergeht, sollte eine Untersuchung erfolgen.
Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) haben ein erhöhtes Risiko für Enuresis. Oft fällt es ihnen schwer, den Harndrang rechtzeitig wahrzunehmen oder sich an regelmäßige Toilettengänge zu erinnern. Auch eine gestörte Schlafstruktur kann dazu beitragen, dass Kinder mit ADHS nachts einnässen. Eine gezielte Therapie, die ADHS und die Blasenkontrolle kombiniert, kann in solchen Fällen sinnvoll sein.
Enuresis bezeichnet das unwillkürliche Einnässen bei Kindern über fünf Jahren, das regelmäßig über mindestens sechs Monate auftritt. Sie tritt meist ohne organische Ursache auf. Harninkontinenz bei Kindern hingegen ist ein anhaltendes unkontrollierbares Einnässen, das oft durch organische oder neurologische Ursachen bedingt ist.
In unserer kinderurologischen Sprechstunde in München klären wir, ob es sich um eine Enuresis oder eine andere Form der Blasenentleerungsstörung beim Kind handelt.
Die sogenannte Lachinkontinenz tritt auf, wenn ein Kind beim Lachen unkontrolliert Urin verliert. In den meisten Fällen ist dies harmlos und verliert sich mit zunehmendem Alter. Falls das Problem jedoch regelmäßig auftritt oder das Kind darunter leidet, kann eine Abklärung der Blasenfunktion sinnvoll sein. In manchen Fällen liegt eine überaktive Blase oder eine funktionelle Harninkontinenz vor, die gezielt behandelt werden kann.
Für weitere Informationen und Terminvereinbarungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Vereinbaren Sie Ihren Termin in unserer Privatklinik M1. Wir beraten Sie umfassend zu kinderurologischen Rückfragen in München und helfen natürlich auch bei starken Beschwerden weiter.
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