Kindergastroenterologie in München

Die medizinische Fachrichtung der pädiatrischen Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung ist spezialisiert auf angeborene und erworbene Störungen und Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Dünn- und Dickdarms, der Leber und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse. Ebenso spielen Probleme bei der Ernährung und dem Gedeihen eine große Rolle. 

KRANKHEITSBILDER

Typische Beschwerden, die eine gastroenterologische Untersuchung und gegebenenfalls eine Behandlung bedürfen, sind chronische und immer wiederkehrende Bauchschmerzen, Probleme beim Stuhlgang, insbesondere Verstopfung (Obstipation), sowie Einrisse (Fissuren) und chronische Entzündungen (z.B. Marisken, Hämorrhoiden) am After. Aber auch andauernde Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen zählen neben übermäßigen Blähungen und einem Blähbauch (Meteorismus), ebenso wie blutige und/oder schleimige Stuhlbeimengungen zu den Krankheitsbildern.

Ein weiterer Schwerpunkt der Kindergastroenterologie sind Gedeihstörungen wie beispielsweise ein unzureichendes Wachstum sowie eine unklare Gewichtsabnahme. Ebenso spielen Appetitlosigkeit, Fütter- und Essprobleme, wählerisches Essverhalten („Picky Eater“ genannt) und auch vermehrtes Aufstoßen, Hochwürgen von Nahrung sowie Schluckstörungen eine große Rolle.

Zu den weiteren Krankheitsbildern zählen darüber hinaus:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, insbesondere Nahrungsmittelallergien (z.B. Kuhmilcheiweißallergie)
  • Fruchtzuckerintoleranz (Fruktosemalabsorption), Milchzuckerintoleranz (Laktosemalabsorption), Sorbitintoleranz
  • Zöliakie (Autoimmunerkrankung durch Gluten)
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa
  • Chronische Infektionen des Darmes, Dünndarmfehlbesiedlung
  • Gastroösophageale Refluxerkrankung (kurz GERD)
  • Eosinophile Ösophagitis
  • Magenschleimhautentzündungen z.B. durch Helicobacter pylori
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
  • Funktionelle Erkrankungen wie Reizmagen und Reizdarm
  • Abklärung unklarer Leberwerterhöhungen (Transaminasenerhöhung), unklare Gelbsucht (Bilirubin)
  • Lebererkrankungen (z.B. virale Hepatitis, Autoimmunhepatitis, Stoffwechselerkrankungen, M. Wilson, Fettleber bei Übergewicht)
  • Chronische Bauchspeicheldrüsenprobleme (Pankreatitis, Pankreasinsuffizienz)
  • Probleme an den Gallengängen und Gallenblase, Gallensteine

UNTERSUCHUNGSMETHODEN

  • Intensives Anfangsgespräch und präzise Erhebung der Beschwerden und Ernährung – ganzheitliches medizinisches Konzept
  • Ausführliche körperliche Untersuchung
  • Digitale Sonographie inkl. differenzierter, hochauflösender Darmsonographie
  • Umfangreiche Labordiagnostik von Blut und Stuhl
  • Messung von Wasserstoff in der Ausatemluft (kurz H2-Atemtest) nach Gabe von Fruchtzucker (Fruktose), Milchzucker (Laktose), Traubenzucker (Glukose) und Sorbit
  • Diagnostische Eliminationsdiäten, Hyposensibilisierung und Nahrungsmittelprovokation bei Nahrungsmittelallergie
  • Radiologische Diagnostik wie Ösophagusbreischluck, Kolonkontrasteinlauf, Magnetresonanztomographie des Abdomens (MRT-Enterographie) **)
  • Endoskopien des Magen-Darm-Traktes *)
  • Magenspiegelung (Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie, kurz ÖGD):

*) Finden in der M1 Praxisklinik Gauting statt,   **) In Kooperation mit einer radiologischen Praxis

THERAPIEMÖGLICHKEITEN

Die Therapie hängt von der Art und Schwere der Erkrankung, sowie den Beschwerden und den zugrunde liegenden Ursachen ab. 

Dabei können sowohl medikamentöse (oral oder parenteral) sowie nicht medikamentöse Behandlungen, wie beispielsweise das Meiden des identifizierten Auslösers in Betracht kommen. So müssen oftmals vorübergehend oder auch dauerhaft die Ernährung oder die Essgewohnheiten angepasst werden. Eine Unterstützung bei der Elimination des Auslösers mittels Ernährungsberatung kann die Therapie sinnvoll ergänzen.

Die Therapie funktioneller Magen-Darmbeschwerden wie z.B. des Reizdarmsyndroms basiert neben medikamentösen, diätetischen und psychotherapeutischen Maßnahmen und Verfahren vor Allem auf einer ausführlichen Information des Patienten und seiner Eltern, gemeinsam werden realistische Therapieziele entwickelt. Dabei steht die Linderung der Beschwerden im Vordergrund, da eine Heilung funktioneller Störungen selten möglich ist.